Samstag, April 30, 2016

Landesgartenschau in Eutin

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Hohenaspe / Eutin den 2.6.2016

Text und Fotos C.-C.Christiansen

Auf zur Landesgartenschau nach Eutin! 

 Unter diesem Motto starteten über 40 Teilnehmer aus Hohenaspe und Umgebung gemeinsam mit dem Sozialverband Hohenaspe am Donnerstag, 02. Juni 2016 um 8:30 vom Hohenasper Dorfplatz zu einer lehr- und erlebnisreichen Busfahrt nach Eutin zur Landesgartenschau.

Das Besondere an dieser Fahrt war, dass es eine geführte Fahrt war, denn der Gärtnermeister und Vertreter der gärtnerischen Verbände, Reimer Meier, der wesentlich an der Gestaltung und Planung des LGS beteiligt war, informierte die interessierten Gartenbesitzer schon auf der Hinfahrt im Bus über den Entstehungsprozess der traumhaften Lage der Ausstellungsflächen.

In Eutin bilden der Eutiner See, das Schloss mit seinem Parkgelände und die historische Altstadt eine außergewöhnliche Kulisse für eine Landesgartenschau.
Doch bevor auf der 27 ha großen Gartenschaufläche auf 3500 m² Wechselflor (Frühlings-, Sommer- und Herbstbepflanzung) und auf 3000m² Staudenbepflanzungen vorgenommen werden konnten, mussten z.T. sumpfige Gebiete trockengelegt, Wege neu verlegt werden und denkmalgeschützte Bereiche erhalten, Altes mit Neuem verbunden und Historisches mit Innovativem in Einklang gebracht werden.

Reimer Meier hat seit 2013 bis zur Eröffnung der Gartenschau am 28.04.2016 unzählige Male an Sitzungen und Besprechungen in Eutin beratend und hinweisend teilgenommen und so war es auch kein Wunder, dass der Eutiner Bürgermeister persönlich die Hohenasper Besucher bei der Ankunft auf dem Gelände der LGS begrüßte und unserem Reiseleiter noch einmal persönlich für seinen Einsatz dankte.

Bestens vorbereitet und informiert ging es dann für die Hohenasper zunächst mit einem EBoot über den Eutiner See zur Anlegestelle Stadtbucht. Hier begann die Führung in den Seepark zum großen Rhododendronhain mit den unterschiedlichen Sichtachsen (vorher von R. M.) erklärt.

 Auf dem weiteren Rundgang wies der Gärtnermeister immer wieder auf Pflanzen und Ereignisse hin, die er bereits im Bus angesprochen hatte. Hauptattraktion war natürlich der Schlossgarten mit dem Küchengarten, wo Obst- und Gemüsearten aus vergangenen Zeiten angebaut und geerntet werden.

Besonderes Interesse fanden hier der Schnitt und die Zucht der Kesselbäume , dessen Züchtungen vom Hohenasper Landschaftsgärtner anschaulich erklärt wurde.

Bei der anschließend besuchten Hausgärtenabteilung gehen die Gestalter besonders auf Größe der heutigen Privatgärten ein und zeigen vielfältige Anregungen, was z.B. mit fachlicher Unterstützung im eigenen Garten möglich ist. So entstand z.B. auf nur 300 m² ein Wellnessgarten, der weder auf ein Saunahaus noch auf einen Pool verzichten muss.
Mit vielen kleinen Pausen führte Reimer Meier seine Gruppe durch die unterschiedlichen Gartenbereiche: Hausgarten, Landwiese, Kulturgärten, Blumenhallen, Lindenallee, Rosengarten, Rhododendronhain ……. und erfreute alle Teilnehmer mit einem  „Blütenmeer von In
formationen“. Das Blütenmeer an blühenden Blumen wurde jedoch von einigen Teilnehmern etwas vermisst, da die Beete leider z.T. gerade im Umbruch von Frühlings- auf Sommerbepflanzung waren. Dies wird sicherlich bei der nächsten geführten Bustour von Hohenaspe aus am 02. Juli 2016 anders sein. Anmeldungen für diese Tour sind bei Reimer Meier noch möglich. Bewundert wurden auch die unterschiedlichen Ausführungen von Bienenmodellen, die die Landfrauen unterschiedlicher Regionen hergestellt hatten. Anziehungspunkt war natürlich der „Bienenschwarm“ der Hohenasper Landfrauen.
Mit einem überaus kräftigen Applaus bedankten  sich die Gartenfreunde aus Hohenaspe und Umgebung für diesen gelungenen Ausflug, denn eins wurde deutlich: Die von Reimer Meier geführte Fahrt zur LGS in Eutin ist überaus empfehlenswert, denn der Gärtnermeister zeigte mit seinen leidenschaftlichen Erläuterungen, dass er bei der Planung und Vorbereitung viel Herzblut in diese Landesgartenschau gesteckt hat.

Blume mit Bienen Made in Hohenaspe
Die Landfrauen aus Hohenaspe und Umgebung mit ihrem Bienenmodel

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Eutin den 27.4.
Heute (den 29.4.) ist in der Norddeutschen Rundschau dieses Fotomotiv fast identisch auf der 1. Seite (nicht von mir) abgedruckt. Ich fand das lustig, denn bei gefühlten 50.000 Fotomotiven auf der Landesgartenschau (die Schuhe stehen irgendwo ganz unscheinbar am Rand), hatte mit mir jemand das Motiv entdeckt.

Landesgartenschau in Eutin öffnet ihre Tore für Besucher

Nachdem ich gestern die Fotos vom Presserundgang auf dem LGS -Gelände bearbeitet und hier veröffentlicht habe (es werden noch Aufnahmen dazukommen), möchte ich heute (29.4.) einen Bericht von der Führung dazufügen:

Mein Start zur Abreise nach Eutin begann gleich mit einem Malheur:
Mir war zwar schon klar, dass die gelben Säcke hinter meinem geparkten Auto auf Abholung warteten und ich fuhr einen kleinen Bogen rückwärts aus der Ausfahrt.
Aber als ich an den Säcken vorbeifahre, sehe ich, dass da nur noch einer von zweien zur Abholung bereit steht.
Die Lösung konnte sein: Ein gelber Sack wurde geklaut oder der zweite Müllsack ist jetzt unter meinem Pkw.
Ich stieg aus und die letzte Vermutung bestätigte sich, wie ich mit einem Schlag feststellte.
Ein Wust von verstreutem Müll lag nun halb auf der Straße und halb auf unserem Grundstück.
Zerfetzte gelbe Plastikteile erinnerten nur noch an einen gelben Sack.
Ich holte einen neuen Müllsack und einen Gummihandschuh aus dem Haus und sammelte den weit verstreuten  Müll wieder ein.
Mir war klar, dass ich jede Menge Beobachter aus der gegenüberliegenden Seniorenwohnanlage bei meiner Arbeit habe und tatsächlich findet sich ein Nachbar nach kurzer Zeit ein und erkundig sich, ob ich Platten gefahren hätte. "Nö", sage ich "nur der Müll hat sich in den Weg gestellt".
Das hat der liebe Nachbar natürlich längst beobachtet, aber nun geht er davon aus, dass ich Platten habe. Er sammelt die letzten Reste netterweise ein und ermahnt mich vorsichtig nach Eutin zu fahren.
Als ich endlich starten kann, überlege ich, ob es ein schlechtes Omen für den Besuch der LGS ist und meine Überlegung war nicht ganz falsch, wie sich später herausstellte.
Aber der Reihe nach:
Also die Anreise nach Eutin zog sich länger als gedacht.
Es sind so an die Hundert Kilometer, die zu bewältigen sind und diese Kilometerzahl ist nicht das Problem, sondern der Weg dorthin ist es.
In Neumünster fahre ich durch die Stadt und dann in Richtung Plön. Von dort aus ist Eutin ausgeschildert. Während der ganzen Strecke ist es nie möglich, einmal über 80 Std/ km zu fahren und so zieht sich die Entfernung in die Länge.
Kurz vor Plön wird die Landschaft in der Holsteinischen Schweiz mit den zahlreichen Hügeln und Seen lieblich.
Ich bin pünktlich am Haupteingang der LGS und werde auch gleich freundlich mit zirka 14 Kollegen von den Geschäftsführern sowie Kerstin Merx, der Sprecherin der Landesgartenschau begrüßt.

Hohenaspe verbinden die Herren gleich mit ihrem Kollegen Reimer Meier, der (laut Bernd Rubelt) ziemlich bekannt in Eutin sein soll.
Geschäftsführer der LGS v.r. Bernd Rubelt und Martin Klehs vor dem Eutiner Schloss: " Jetzt kann es losgehen"

Reimer Meier aus Hohenaspe in der Position als Vertreter der Grünen Verbände und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der LGS Eutin.

Bereits im Februar 2016 (nach unten scrollen) stellte der Hohenasper die Landesgartenschau während einer Veranstaltung in Looft vor.
Reimer Meier bietet Führungen zur Landesgartenschau an. (Siehe Blog-Startseite )


Mein erster Eindruck vom 27 Hektar großem Areal am Großen Eutiner See: Überall sind Handwerker und Gärtner in Aktion. 
Bau- und Lieferfahrzeuge bestimmen am letzen Tag vor offizieller Eröffnung das Bild. 
Aber nach diesem Eindruck entdecke ich sie dann doch: Ein Meer an Blüten, die trotz Kälte der vergangen Tage nicht so verzweifelt wirken, wie die in unserem Garten daheim. 
Hier in Eutin soll es keinen Schnee gegeben haben. 
Bei der Führung lässt sich sogar die Sonne blicken und erst am Spätnachmittag gab es einen kräftigen Regenschauer. 

Bis März wurden bereits 10.000 Dauerkarten für die LGS verkauft und die Eutiner können sich freuen, denn die Anlage wird zu 90 Prozent nach der Gartenschau erhalten bleiben.

Die Landesgartenschau in Eutin ist die dritte in Schleswig-Holstein nach 2008 in Schleswig und 2011 in Norderstedt. Es wurden in einer Bauzeit von einem Jahr 30 000 Kubikmeter Erde bewegt, 33 000 Meter Rollrasen ausgelegt und rund 100 000 Blumenzwiebeln gesteckt.
1200 Rosenanpflanzungen sollen Eutins Wahrzeichen (Rosenstadt Eutin) hochhalten und werden sicher bald in der Blüte stehen.

Bei 158 Veranstaltungstagen  wird mit rund 600 000 Besuchern gerechnet. 
 Die Stadt Eutin beziffert die Gesamtkosten der Veranstaltung auf mehr als 20 Millionen Euro.
 Zirka die Hälfte dieser Summe soll durch Städtebauförderungsmittel von Bund, Land und Kommune finanziert.
Am Sonnabendvormittag wird die LGS offiziell von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) eröffnet.

Vom 28. April bis 3. Oktober ist die LGS täglich von 9 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet (Einlass bis 19 Uhr). Es gibt zwei Eingänge: den Haupteingang (Eingang Süd) an der Oldenburger Landstraße und den Eingang Nord in der Innenstadt am Eutiner Schloss.

 Der Eintritt kostet für Erwachsene 16 Euro, für unter 18-Jährige fünf Euro. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt, ebenso ebenso Kinder aus kinderreichen Familien ab dem vierten Kind.  Info HIER
Dank der Gartenschau haben nicht zuletzt die alten Fachwerk-Torhäuser unweit der Opernscheune einen Umbau erhalten.
Floristen und Gärtner wollen darin Stände aufbauen. Die Reetdächer sind neu gedeckt, morsche Fachwerk-Balken gewechselt und bröselige Steine denkmalgerecht ersetzt worden.



Kultur und Natur im Einklang?
Bei einem der Aufnahmen mache ich eine ungeschickte Handbewegung und mein Blitz bricht von der Kamera. Auf dem Rückweg stoppe ich später in Neumünster und kaufe mir dort ein neues.
Kosten 220,-€ (mit Versicherung). Meine Laune war dahin. Mein einziger Trost: Das Blitzgerät war schon ziemlich alt und über lang oder kurz hätte ich mir ein neues besorgen müssen.
Ich muss mal schauen, ob das Blitzgerät repariert werden kann.
Das Licht war gut, an diesem Nachmittag und ich hätte eine zusätzliche Lichtquelle gar nicht benötigt.
Mein Tipp: Nehmen sie sich Zeit für die LGS mit.

Das Eutiner Schloss in der gepflegten Gartenanlage ist das I-Tüpfelchen der LGS.
Die Ausstellungen im Schloss sind im Eintrittspreis der Gartenschau eingeschlossen.
Der sehr alte Baumbestand in der Anlage fasziniert. Im Foto die Lindenallee im Schlossgarten.

Es gibt auch wilde Blumen zu finden. Hier der Dolden-Milchstern

... laden zur Paus am See ein.

Der Küchengarten am Eutiner Schloss
 Der Küchengarten mit einer Fläche von 1,8 ha liegt im Herzen des Schlossgartens.
Er wurde nach historischem Vorbild angelegt. Unter Herzog Peter Friedrich Ludwig (1785 – 1829) wurden hier zahlreiche Obst und Gemüsesorten angebaut; u. a. Kartoffeln, Broccoli und Spargel.
Auf der  LGS und darüber hinaus soll hier wieder Obst und Gemüse angebaut werden. Der erste Spargel wurde bereits geerntet.


Die vielen und langen Wege laden zum Spazieren ein. Gutes Schuhwerk ist gefragt, denn das Gelände ist weitläufig. Die meisten Areale sind barrierefrei. Info HIER
Umweltfreundlichen Fähren mit Elektroantrieb befördern täglich zwischen 9 und 19 Uhr Passagiere, die nicht den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen wollen oder können Info HIER

Blick auf die Badeanstalt von Eutin. Sie gehört aber nicht im zur Landesgartenschau.
Und noch einmal das Schloss Eutin. Es präsentiert sich von seiner schönsten Seite.

Hier geht es zur Diashow mit ersten Eindrücken vom LGS- Gelände



In eigener Sache: Gestern habe ich diesen blühenden Strauch auf dem LGS -Gelände fotografiert und ich finde nicht heraus, wie er heißt. Weiß es jemand?